24. Januar 2009

Von Gott und öffentlichen Verkehrsmitteln.

Vor einigen Wochen berichtete der Spiegel über eine gewagte Aktion britischer Atheisten. Auf mehreren Stadtbussen wurde dazu aufgerufen, das Leben ohne Schuld zu genießen.
"Es gibt wahrscheinlich keinen Gott - macht euch keine Sorgen und genießt das Leben"

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Die Reaktionen der Geistlichkeit waren erst gelassen, da sich die Kampagne nun auch auf Australien und Spanien ausgedehnt hat, bläst man aus dem christlichen Hauptquartier zum Gegenangriff. Die ersten Busse mit einer Gegendarstellung sind bereits unterwegs.

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Da fragt man sich doch was so eine Werbefläche von geschätzten 3m² auf einem Stadtbus kostet. Und wer bezahlt das alles? Aber viel wichtiger: Ist das eigentlich alles notwendig?
Seit Dawkins seinen Bestseller "Der Gotteswahn" in Umlauf gebracht hat ist die Debatte um den Atheimus wieder ins Rollen geraten und erreicht nun immer größere Ausmaße. Selbst Obama würdigte bei seiner Antrittsrede die Nichtgläubigen - ein Novum während einer amerikanischen Inauguration. Global formiert sich der Atheismus in verschiedenen Gruppierungen, die bekannteste ist wohl die internationale Brights-Bewegung, ein Zusammenschluß von überzeugten Naturalisten. Und eben diese und ihre Anhänger drängen nun mit aller Macht in die öffentliche Wahrnehmung. Ob diese Aktionen grade in klassischen christlichen Staaten wie Italien Früchte tragen bleibt abzuwarten, ordentlich Öl ins Feuer ist damit aber gewährleistet.

Akademisch betrachtet ist die Frage nach einer Existenz, einer Entität die für alles Leben verantwortlich gemacht werden kann, nicht beantwortbar. Wie Spaemann so gekonnt formuliert hat gibt es kaum etwas, dass so lange existiert wie das "Gerücht um Gott". Der Wahrheitsgehalt dieser Aussage sei dahingestellt, ganz wichtig ist aber dass selbst der Berater des Papstes in philosphischen Fragen hier von einem "Gerücht" spricht. Daraus leitet er die Gewichtung der Beweislast ab. Das klingt schon fast nach einem Glaubenskrieg auf juristischer Ebene.

Man darf gespannt sein wann die Brüder des Glaubens auch in der westlichen Welt die Waffen in die Hand nehmen.

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